Im ausgehenden 19. Jahrhundert herrschte in Köln eine große Wohnungsnot. Viele neue Fabriken entstanden und die Menschen aus dem Umland suchten Arbeit in der Stadt. Die Einwohnerzahl stieg innerhalb von nur 10 Jahren von 161.000 auf rund 320.000 an. Tausende Familien lebten in engen, feuchten und unhygienischen Wohnungen. Immer wieder kam es zum Ausbruch von Seuchen.
In dieser Zeit setzte sich der Gedanke des genossenschaftlichen Wohnungsbaus durch. Ziel war der Bau von Eigenheimen für Menschen mit geringem Einkommen. 1892 entstand die erste gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft in Köln.
Drei Jahre später (1895) wurde dann im Restaurant „Zur Post“ an der Neusser Straße die Köln-Nippeser Bau- und Spargenossenschaft gegründet. Die Nippeser Bau- und Spargenossenschaft hat wesentlich an der Gestaltung der Stadtteile Mauenheim und Weidenpesch mitgewirkt.
Am 15. Oktober 1898 (Gründungstag) wurde der Beamten-Wohnungsverein zu Köln ins Leben gerufen. Im Laufe der folgenden vier Jahrzehnte errichtete der Verein zahlreiche Wohnungen im Kölner Stadtgebiet, wobei nicht nur großen Wert auf gut geschnittene Wohnungen, sondern auch auf architektonische Qualität Wert gelegt wurde.
Auch nach der vorletzten Jahrhundertwende fehlten in Köln viele Wohnungen. Bis 1910 stieg die Einwohnerzahl auf 516.000 und nach dem Ersten Weltkrieg auf fast 634.000 Einwohner an. In dieser Zeit - 1914 - wurde im Brauhaus zur Gaffel am Eigelstein die Gemeinnützige Beamten-Baugesellschaft Köln gegründet.
1941 wurden die drei Genossenschaften zur Fusion gezwungen, wobei der Beamten Wohnungsverein zu Köln die beiden anderen Genossenschaften aufgenommen hat. Am 9. Mai 1941 wurde die neue Genossenschaft unter dem Namen Genossenschaftlicher Wohnungsverein in das Genossenschaftsregister eingetragen. Sie verfügte über insgesamt 141 Mietshäuser mit 1.075 Wohnungen, von denen nach Kriegsende ca. die Hälfte zerstört und die übrigen Häuser mehr oder weniger stark beschädigt waren.
1950 wurde die Genossenschaft dann in Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft zu Köln eG umgeändert. Im Rahmen des Wegfalls der Gemeinnützigkeit und der gesetzlichen Anpassungen wurde mit der Satzungsänderung im Jahr 2007 die Genossenschaft dann in Wohnungsbaugenossenschaft zu Köln eG (GWG zu Köln eG) umbenannt. Zusätzlich wurde der Genossenschaftsname um den Leitsatz angenehm wohnen ergänzt.